Kindernothilfe Österreich. Kindern Zukunft schenken.

Starke Mädchen

Mädchen und junge Frauen haben es in vielen Ländern besonders schwer. Mädchen gehen seltener zur Schule als Buben und werden häufiger Opfer von Gewalt. Mädchen und Frauen haben oft nicht die Freiheit, über ihr Leben zu entscheiden. Die Kindernothilfe und ihre Partner fördern deshalb ganz gezielt die Chancengleichheit von Mädchen und Frauen. Denn: Die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen nimmt bei der Armutsbekämpfung eine Schlüsselrolle ein.

Die Kindernothilfe verbessert deshalb mit ihren Partnern vor Ort die Alltagssituationen von Mädchen und Frauen, schafft Zugänge zu Bildung und Bewusstsein für die Rechte der Mädchen und Buben. In ihrer Kampagnenarbeit setzt sich die Kindernothilfe dafür ein, dass sich die Situation von Mädchen und Frauen auch langfristig verbessert.

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Mädchen in Guatemala (Foto: Jakob Studnar)
Mädchen in Guatemala (Foto: Jakob Studnar)

Wissenswertes zu Mädchenförderung:

Diskriminierung von Mädchen und Frauen

Mädchen und Frauen sind in vielen Bereichen benachteiligt. So gehen beispielsweise immer noch 37 Prozent der Mädchen im südlichen Afrika nicht zur Schule. Obwohl Mädchen und Buben inzwischen zu gleichen Teilen die Grundschule besuchen, schließen weniger Mädchen als Buben ihre Schulbildung ab. Es wundert daher nicht, dass fast zwei Drittel aller Analphabeten weltweit Frauen sind. Stattdessen arbeiten sie im Haushalt, auf dem heimischen Feld oder in anderen Bereichen der informellen Wirtschaft. Oft fangen sie schon in frühen Jahren mit schwerer körperlicher Arbeit an - mit schweren Folgen für ihre körperliche Entwicklung. In diesen Fällen erfahren sie keinen rechtlichen Schutz, besitzen keine Arbeitsverträge und sind daher auch im Krankheitsfall nicht abgesichert.

Darüber hinaus gelten Mädchen häufig als weniger Wert, viele leiden unter häuslicher Gewalt. Mehr als zwei Millionen minderjährige Mädchen werden im kommerziellen Bereich für Prostitution oder pornographische Zwecke missbraucht. Besonders in Kriegen und Konflikten erfahren Mädchen und Frauen gezielt Gewalt und werden Opfer von Vergewaltigungen.

Auch kulturelle oder religiöse Praktiken können besonders für Mädchen schädlich sein. So sind etwa 64 Millionen Mädchen weltweit zwangsverheiratet. Täglich werden 6.000 Mädchen auf grausame Weise beschnitten, rund 140 Millionen Frauen weltweit leiden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter den seelischen und körperlichen Folgen dieses Rituals. Auch geschlechtsspezifische Abtreibungen und Kindstötungen sind in vielen Ländern an der Tagesordnung.

Bildung stärkt Mädchen

Soll sich die Situation von Mädchen und Frauen verbessern, müssen Machtstrukturen geändert und Bildungschancen eröffnet werden. Frauen brauchen weniger Macht über etwas, sondern eher zu etwas:

  • zu selbstbestimmtem Handeln;
  • zu stärkerer Entscheidungsbefugnis im privaten und gesellschaftlichen Bereich. 

Darüber hinaus ist Bildung der Schlüssel für viele Mädchen. Ohne Schulbildung haben sie keine Chance auf eine Berufsausbildung, sie heiraten früh und bekommen eher Kinder. Durch das fehlende Wissen fehlt den Frauen eine wichtige Voraussetzung, um Entscheidungen über ihr Leben treffen zu können und ihre Kinder gesund groß zu ziehen. Frauen mit Schulbildung hingegen heiraten tendenziell später, bekommen weniger Kinder und können sie insgesamt besser versorgen. Untersuchungen zeigen, dass pro vier Jahre zusätzlicher Bildung die Geburtenrate um ein Kind sinkt. Gehen Mädchen jedoch weniger als sieben Jahre lang zur Schule, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet werden.

Mädchen in Guatemala (Foto: Jakob Studnar)
Mädchen in Guatemala (Foto: Jakob Studnar)

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